Nur
gerade eine Flugstunde von Bangkok entfernt, nahe der kambodschanischen
Stadt Siem Reap liegt das UNESCO-Weltkulturerbe ANGKOR.
Angkor
bedeutet Stadt.
Wenn
man sich öfters für längere Zeit in
Thailand aufhält, sollte man diese einzigartigen, weit über 1000 jährige Stadt-Anlagen mit einer Vielzahl von Tempeln, der Grösste davon
Angkor Wat, einmal besichtigen.
In
voller Harmonie stehen buddhistische Tempelbauten neben hinduistischen - ein
ständiger Wechsel, ohne sich gegenseitig das Göttliche streitig zu machen.
Was
während den unseligen Zeiten der brutalen Schreckensherrschaft der „Roten Khmers“ unter Pol Pot nicht möglich
war, ist heute schon beinahe ein MUSS.
Viele
Touristik-Büros bieten ein- bis mehrtägige Touren an – inkl.
Visa-Beschaffung, Flüge, Unterkunft und Guides.
Meinen
Besuch dieser ausserordentlichen Stätte buchte ich schon in Zürich - LOTUSREISEN - als Privattour für eine Person. Ein richtiger Entscheid, wie es sich
während der Tour zeigte.
Um
keinen Reisestress aufkommen zu lassen, übernachtete ich erst einmal im
Airporthotel Novotel, Bangkok.


Nach
einem einstündigen Flug ist Siem Reap erreicht.
Dank meinem bereits in Zürich
eingeholten Visum liefen die Immigrationsformalitäten problemlos ab.
Fahrer
und der deutsch sprechende Guide Savutha
erwarteten mich bereits. Gleich wurde ich angehalten wenigstens zwei Worte in
Kambodschanisch zu lernen - orkun
für danke und sursday
für guten Tag.
Die kurze Fahrt
Flughafen -Hotel dauerte etwa 10
Minuten. Schon um 14.00 Uhr begann die eigentliche Tour.
Frei
wie ich entscheiden wollte machten wir erst den Boots-Ausflug auf dem
grossen TONLE-SAP-SEE. Gerade Ende Oktober ist dieser sehr
fischreich - Grund: Die Strömung des Ausflusses Tonle Sap kommt nicht mehr
gegen die Wassermassen aus Monsunregen und Schmelzwasser im Mekong an. Der Ausfluss wird zum Zufluss.
Die
Fischer brauchen nur noch ihre Netze oder Reusen von ihren Hausbooten in den See zu legen - innert einer Stunde ist
ein reicher Fang gewiss. Zu Trocken- oder Räucherfisch, zu Fischpaste oder
pfannenfertg wird dieser direkt an Ort und Stelle verarbeitet.
Entsprechend
den vielen Touristen blüht natürlich auch die Bettelei.
Unzählige
Gar- und Bratküchen säumen die
Zufahrtswege zum See.und bieten allerlei
Gebratenes an. Für uns Europäer jedoch sehr gewöhnungsbedürftig, liegen in den
Schaukästen doch Mäusefleisch, Schlangen und Frösche. Eine Delikatesse wie mein Guide Savutha meinte.
UNESCO Weltkulturerbe ANGKOR
Die
verschiedenen Anlagen sind recht weitläufig, z.T. auch weit voneinander
entfernt. Die Vielzahl der Tempel ist
gross. Es braucht Zeit.
Das
Rad der Zeit einmal um 1200 Jahre zurück drehen, eintauchen in eine der
höchsten fernöstlicher Kultur-Epochen.
Der
Beginn des Khmer-Reiches wird in der
Forschung um das Jahr 802 angegeben. Zu
der Zeit liess sich Jayavarman II zum
König aller Könige erheben. Er soll von 802 – bis 850 regiert haben.
Zu
den ersten Tempelbauten in der Region Angkor zählen die Bauten Preah Ko – Einweihung am 25. Januar im Jahre 880 - Tempel des Heiligen Bullen dem Reittier
des Hindugottes Shiva
und der
fünfstufige Tempelberg Bakong 881/882 ebenfalls dem Hindugott Shiva
gewidmet.
Der
dritte Tempel Lolei ist mit nur vier Türmen der Kleinste
Besonders
auffallend an diesen Tempeln ist die ausserordentlich schöne und gute erhaltene
Steinmetz-Kunst.


Auch
entdeckte man hier in einem Türsturz die einzige so gut erhaltene Schrifttafel aus
dieser Epoche.

Aus
diesem Ort entwickelte sich in der Zeit von
881 – 910 n. Chr. die erste Hauptstadt des Khmer-Reiches – Yasodharapura.
Heute sind diese Tempelruinen bekannt als Roluos-Gruppe - benannt nach nach dem gleichnamigen Ort, 15 km von Siem Reap an der Hauptstrasse nach Phnom Penh.

Von ganz anderer Art ist Dr. Beat Richner's Engagement mit dem Kinderspital KANTHA BOPHA http://www.beat-richner.ch/
An dieser Stelle möchte ich doch etwas erwähnen: Zur Erhaltung und zu weiteren Restaurationen braucht es Geld, viel Geld. Superreiche, wie hier die Fam. Schmidheiny, unterstützen solche Vorhaben. Ohne solche Mäzene wäre Kultur erschaffen oder erhalten nicht möglich.

Von ganz anderer Art ist Dr. Beat Richner's Engagement mit dem Kinderspital KANTHA BOPHA http://www.beat-richner.ch/
hier in Siem Reap und Phnom Penh.
Täglich
werden hier hunderte Kinder,die Aermsten der Armen, kostenlosbehandelt. Ohne staatliche Hilfe nur von Spenden getragen, arbeiten hier Dutzende von Helfern.
Da ist jede noch so kleine Unterstützung willkommen.
Angkor Wat
Im 12. Jh. - zwischen 1123 bis 1150 - baute König Suryavarman II etwa 15 km nördlich der Roluos-Gruppe eine neue Residenz - Angkor Wat. mit über 200 Tempeln eine gewaltige, einzigartige Anlage zu Ehren der indischen Hindu-Gottheit Vishnu.
Anders wie die meisten Tempelanlagen fiel Angkor Wat zwar etwas in Vergessenheit, wurde aber nie vollständig verlassen.
Der grosse, breite Wassergraben schützte zudem das Vordringen des Urwaldes, wie heute der recht gute Zustand der Anlage zeigt.
Im 12. Jh. - zwischen 1123 bis 1150 - baute König Suryavarman II etwa 15 km nördlich der Roluos-Gruppe eine neue Residenz - Angkor Wat. mit über 200 Tempeln eine gewaltige, einzigartige Anlage zu Ehren der indischen Hindu-Gottheit Vishnu.
Auch hier ist eine Fülle schönster und bestens erhaltener Steinmetzkunst zu bewundern.
Anders wie die meisten Tempelanlagen fiel Angkor Wat zwar etwas in Vergessenheit, wurde aber nie vollständig verlassen.
Der grosse, breite Wassergraben schützte zudem das Vordringen des Urwaldes, wie heute der recht gute Zustand der Anlage zeigt.
Des öftern spiegelt sich der Tempel auch auf der ruhigen Wasseroberfläche.
Der Franzose Henri Mouhet ist zwar nicht der "Entdecker" von Angkor Wat. Er hat aber in der zweiten Hälfte des 19.Jh. mit seinen Beschrieben massgeblich dazu beigetragen, dass diese Gegend systematisch erforscht und mit Restaurierungen begonnen wurde.
Heute besuchen Touristen aus aller Welt diese einmalige Kulturstätte - täglich zwischen 3000 und 4000 Menschen.
Wie gut doch, kannte mein Guide die "Schleichwege" etwas vom Massenstrom weg. So gelangen doch einige Fotoaufnahmen "ohne Begleitung".
Die Ansicht von Angkor Wat ist auch auf der neuen kambodschanischen Flagge.
Angkor Thom
Im
späteren 12. Jh. bis frühes 13. Jh. entstand unter dem Khmer-Herrscher Jayavarman die neue
Königshauptstadt Angkor Thom. (Bedeutung
„Grosse Stadt)
Ist
die ältere Stadt Angkor Wat indischen Gottheiten gewidmet, steht Angkor Thom
für den Buddhismus.
Markant
sind die fünf Eingangstore zur Stadt.
Neben
der zentralen Tempel-Anlage Bayon wurden auf 9 qkm bis ins 13. Jh. laufend weitere neue Tempel und vor allem
Bewässerungs-Anlagen errichtet.
Angkor
Thom war die letzte Hauptstadt des „Angkor Imperiums“. Es war auch mit etwa
1‘000‘000 Einwohnern weltweit eine der grössten Städte der damaligen Zeit.
Während
langer Zeit stand „Angkor“ in einer kulturellen Hochblühte
Doch
Machtkämpfe, Religionskriege,
mongolische/chinesische und thailändische Eroberungszüge setzten der
Angkor-Region stark zu. Die Kultstätte verlor die politische und
wirtschaftliche Bedeutung – Phnom Penh wurde zur neuen Metropole.
Nur
für kurze Zeit in der Mitte des 16. Jh. – nach dem zeitweiligen Zurückdrängen
des thailändischen Königreiches – wurde der kambodschanische Königshof noch
einmal nach Angkor verlegt.
Auch wenn der Urwald die Kultstätte langsam überwucherte - Angkor war nie verschwunden.
Die Khmer wussten auch nach dem Niedergang des historischen Reiches um die Existenz der
alten Tempel. Angkor Wat wurde, wie auch einige andere Bauten, durchgehend als Tempel oder Klöster benutzt.
Missionare und Händler aus Europa - Portugal, Spanien, Frankreich - berichteten schon im
17. Jh. über eine grosse ummauerte Stadt in dieser Gegend.
Es ist aber dem französischen Forscher Henri Mouhot zu verdanken, der mit einer Reihe
detaillierter Zeichnungen in seinem Reisebuch von 1868 die Stätte beschrieb, dass Angkor
aus dem "Dornröschenschlaf" erwachte.
Er ist zwar nicht der "Entdecker" von Angkor Wat, hat aber dazu beigetragen, dass diese
Gegend systematisch erforscht und mit Restaurierungen begonnen wurde.
alten Tempel. Angkor Wat wurde, wie auch einige andere Bauten, durchgehend als Tempel oder Klöster benutzt.
Missionare und Händler aus Europa - Portugal, Spanien, Frankreich - berichteten schon im
17. Jh. über eine grosse ummauerte Stadt in dieser Gegend.
Es ist aber dem französischen Forscher Henri Mouhot zu verdanken, der mit einer Reihe
detaillierter Zeichnungen in seinem Reisebuch von 1868 die Stätte beschrieb, dass Angkor
aus dem "Dornröschenschlaf" erwachte.
Er ist zwar nicht der "Entdecker" von Angkor Wat, hat aber dazu beigetragen, dass diese
Gegend systematisch erforscht und mit Restaurierungen begonnen wurde.
Bayon
Von
den ursprünglich 52 Türmen stehen heute noch deren 37.
Markant
an den Türmen - und auch an den Eingangstoren - sind die geheimnisvoll
lächelden Gesichter. Sie stellen Lokeshvare
dar. Im Mahayana Buddhismus ist das ein Bodhisattva, quasi ein Guter Engel,
der Gläubige auf ihrem Weg ins Nirwana begleitet, aber damit selber auf diese
letzte Stufe verzichtet.
Besonders
eindrucksvoll sind auch die sehr gut erhaltenen Reliefs. In Sandstein gehauene
Geschichten aus dem Alltag Angkors, über Eroberungs-Feldzüge oder
Verteidigungen. Festgehalten für die Ewigkeit - schon seit fast 1000 Jahren.
Terrace of the Elephants
Die
ca. 2,5m hohe, 350 m lange königliche Wandelterrasse verziert mit einer
Vielzahl Elefanten- und Garuda-Bildern. (Garuda, eine mythologische Figur -
halb Vogel halb Mensch). Eine Tribüne für Jayavarman VII.
Taneiy
Etwas
abseits, weg vom Besucherstrom, liegt der noch fast unberührte Tempel Taneiy.
Noch
ist wenig oder nichts restauriert - das Wurzelwerk der Urwaldbäume hat den
Tempel in seinen zerstörerischen Klauen.
So
etwa muss der fanzösische „Entdecker“ Henri Mouhot Ankor Wat und Ankor Thom
vorgefunden haben.
Am
vor 1000 Jahren künstlich angelegten Seebecken und heute noch für die
Bewässerung der Reisfelder und als Badesee funktionierenden Wasser-Reservoir Sras Srang gab es dann den Mittagshalt.
Wohltuend nach der doch etwas anstrengenden Besichtigungen.
Ta Prohm
Der
von Jayavarman VII im Jahre 1186 als
buddhistischer Flachtempel gebaut, diente sowohl als Kloster wie auch als
Universität. In dem von Wassergräben und
quadratischen Galerien umgeben Bau lebten einst fast 12‘000 Menschen, darunter
viele Mönche.
Mit
Absicht wird hier der Natur nahezu freien Lauf gelassen. Nur wenn es gilt
Schlimmstes zu verhindern wird eingegriffen. Die Baumwurzeln sprengen nicht nur
Teile der grossen Steinquader, sie sind so verwachsen, dass sie auch vieles
zusammen halten.


Ta Prohm gehört heute zu den faszinierendsten Tempeln Angkors - der Betrachter fühlt sich fast an einem verwunschenen Ort.

Banteay Srei
Eine
ca. 40 km lange Fahrt in den Norden, durch Reisfelder, vorbei an Strassenküchen
wo aus Fächerpalmsaft Zucker eingekocht wird.
Wir
sind da mitten in der ehemaligen Hochburg der einst marodierenden Banden der
„Roten Khmers“. Deutsche Spezialeinheiten säuberten hier - und säubern immer
noch - die Gebiete die durch diese
menschenverachtenden Steinzeit-Kommunisten minenverseuchten wurden.
Die
gut ausgebaute Strasse führt zur Tempel-Festung Banteay Srei. (der Name
bedeutet Festung der Schönheit)
Diese
Tempel-Anlage wurde im 10. Jh. während der Regentschaft von König
Rajendravarman II erbaut. Erbauer war der Brahmane Yajnavaraha, der spätere
Guru von König Jayavaraman V.
Fast
wie geschnitzt wirken die feinen in roten Sandstein gemeisselten Reliefs. Die
Darstellungen stammen alle aus der hinduistischen Mythologie.
Prasat Kravan
Der
912. erbaute Tempel ist Lakshmi, der
Gattin des Hindugottes Vishnu gewidmet.
Die
Tempel-Anlage ist vollständig aus gebrannten Tonziegeln erstellt.
Die
in dieser Epoche erbauten Heiligtümer sind in der Regel ohne besondere
Ausschmückung, doch Prasat Kravan ist hier eine Ausnahme.
Im mittleren der 5 Türme zieren direkt aus der
Mauer gemeisselte Reliefs die Wände. Es sind Darstellungen des Gottes Vishnu oder
dessen Gattin Lakshmi.
Mit
dieser letzten Besichtigung schloss sich das Programm ANGKOR.
Mit
dem letzten Flug geht es zurück nach Thailand. Eine eindrucksvolle Exkursion in
eine längst vergangene Hochkultur ist zu Ende.
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